Montag, 17. November 2008

Fischler zu 20 Jahre Ökosoziale Agrarpolitik

Die Ökosoziale Agrarpolitik ist das
zukunftstauglichste Konzept zur weltweiten Ernährungssicherung,
betont Franz Fischler, Präsident des Ökosozialen Forums, anlässlich
des Jubiläums '20 Jahre Ökosoziale Agrarpolitik'. Die weltweite
Ernährung zu sichern und gleichzeitig die Umwelt und die Ressourcen
zu schonen, sei angesichts von fast 1 Milliarde hungernden Menschen
eine der größten aktuellen Herausforderungen. "Nur auf Basis einer
weltweiten Ökosozialen Agrarpolitik wird es möglich sein, die
Produktivität zu steigern, die Landwirtschaft zu intensivieren und
gleichzeitig unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt und künftigen
Generationen nachzukommen", sagt Fischler.
Die Ökosoziale Agrarpolitik müsse ein lernendes Modell sein, das
auf Veränderungen reagieren und innovative Lösungsmöglichkeiten
integrieren könne. "Das von Vizekanzler a. D. Josef Riegler vor 20
Jahren präsentierte Manifest für eine Ökosoziale Agrarpolitik ist
eine Erfolgsstory, auch wenn sich die nachhaltige Produktion von
landwirtschaftlichen Produkten immer wieder neu behaupten muss."
Vor 20 Jahren hat Vizekanzler a. D. Josef Riegler, zu dieser Zeit
Landwirtschaftsminister, ein Manifest für eine Ökosoziale
Agrarpolitik in Österreich präsentiert. Im Mittelpunkt stand dabei
die Neuorientierung der Agrarpolitik in Richtung ökosoziale
Landwirtschaft, mit dem Ziel, dass die Landwirtschaft bäuerlich
orientiert bleibt und die Intensivierung der Produktion nicht zu
Lasten der Umwelt erfolgt. Auf Basis des Konzepts für die
Landwirtschaft entwickelte Josef Riegler kurz darauf das
Wirtschaftsmodell der Öko-sozialen Marktwirtschaft, das eine
überzeugende Alternative zu einer einseitig von Kapitalinteressen und
kurzfristiger Profitorientierung getriebenen globalisierten Ökonomie
aufzeigt.
Milchpreis: "Top-Qualität und nachhaltige Produktion fair bezahlen"
Bezug nehmend auf die aktuelle Preisdiskussion bei Milch in
Österreich sagt Fischler: "Österreichische Bauern müssen für
Top-Qualität und nachhaltige Produktion fair bezahlt werden und nicht
zum Opfer von Billigpreis-Kämpfen werden. Die österreichische
Landwirtschaft geht einen ökosozialen Weg, d. h. bei der Produktion
wird auf Umwelt und Menschen sowie die Erhaltung der Kulturlandschaft
für nächste Generationen Rücksicht genommen. Das muss uns
KonsumentInnen und der Gesellschaft auch etwas wert sein."

Keine Kommentare: